Waldspaziergang

Stell dir vor, es ist ein warmer Herbstnachmittag. Du bist mit jemandem unterwegs, den du gerne hast, vielleicht mit deinen Eltern, deinem Opa oder deiner Oma. Vielleicht hast du auch deinen Hund dabei oder den deiner Nachbarn. Die Sonne scheint warm vom herbstlich bewölkten Himmel und du spürst ihre Strahlen auf deinem Gesicht und deinen Händen. Mehr guckt unter den dicken Klamotten nicht heraus, in die du dich eingemummelt hast. Du lässt die letzten Häuser der Straße hinter dir und biegst in einen Feldweg ein, der dich zum Waldrand bringen wird. Unter deinen Füßen ändert sich der Boden. Du spürst, wie deine Schritte auf dem trockenen, erdigen Boden anders federn als auf dem harten Beton, und läufst gleich viel beschwingter. Deine Arme baumeln fröhlich rechts und links vom Körper.

 

Deine Schritte werden größer und zügiger, bis du gar nicht mehr darüber nachdenkst, dass du spazieren gehst, weil dein Blick sich für die Natur geöffnet hat. Du siehst die kleinen Risse auf dem braunen Boden vor dir. Die ersten Blätter, die von den Bäumen gefallen sind, in hellem Gelb und leuchtendem Rot. Du siehst ein Mäuseloch am Wegesrand. Und lauter abgebrochene Äste, die dein kleiner vierbeiniger Freund mit Vergnügen aufsammelt und spazieren trägt.

 

Die klare, frische Herbstluft bläst dir die Haare durcheinander und den Kopf frei. Während sich die Landschaft um dich herum verändert und das weite Feld dem Wald weicht, werden die Gedanken an Kindergarten oder Schule, Hausaufgaben, Geschwister, Aufräumen, Streit - was auch immer dich gerade beschäftigt - immer kleiner und verschwinden schließlich ganz...



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