Hallo Kinder. Ich bin Numa, der Löwe. Ich möchte euch die Geschichte von Stella erzählen. Einem kleinen Mädchen, das aus dem fernen Deutschland mit seinen Eltern auf unsere Farm nach Afrika kam. Unsere Farm ist inzwischen wohl eher eine Lodge geworden, ein Gästehaus, ein Hotel, oder wie auch immer du es nennen möchtest.
Stella kam, wie die meisten unserer Gäste, mit ihren Eltern und all ihrem Gepäck in einem Transfer-Taxi vom Flughafen bei uns an. Sie staunte nicht schlecht, als sie von unserem Pagen (und Hotelboy) Jim begrüßt wurde. "Na, wer bist denn du?!" fragte sie ihn und beugte sich zu ihm herunter, weil sie ihn streicheln wollte.
Jim, ein kleines Kapuzineräffchen, viel stärker als es aussah, deutete eine kleine Verbeugung an, um allen weitere Peinlichkeiten zu ersparen und ihrer Hand auszuweichen.
"Ich bin Jim, ihr Page. Ich kümmere mich um ihr Gepäck und bin auch sonst stets zu Diensten", sagte er mit fester Stimme. Er blickte zu Stella und ihren Eltern hoch, die wie angenagelt vor dem Taxi stehengeblieben waren.
"Aber du kannst ja sprechen!" staunte Stella.
Inzwischen schaffte das kleine, flinke Äffchen das gesamte Gepäck auf einen Wagen, den es die Auffahrt hinauf zog bis in die Lobby. Er hielt es für ratsamer, nicht auf Stellas Bemerkung einzugehen. Schon unzählige verdutzte Gäste hatten vor ihm gestanden und in etwa das Gleiche gesagt: "O, du kannst ja sprechen."
Innerlich belustigte ihn das Erstaunen der Menschen. Aber das ließ er sich nicht anmerken. Er wusste, auf Stella warteten noch größere Überraschungen.
Auf der Veranda, die rund um das wunderschöne Haus führte, saß ich, Numa der Löwe, in einem geflochtenen Korbstuhl auf einem bequemen Kissen und trank eine Tasse dampfenden, feinen Tee. Ein Deckenventilator gegen die vormittägliche Hitze bließ mir die Mähne durcheinander, genau wie die Tageszeitung, die ich verzweifelt versuchte zu lesen. Dabei beobachtete ich die Neuankömmlinge...