Auch Anna war in der Schule eine Außenseiterin. Aber anders als bei Lee, der für seine Mitschüler und Lehrer irgendwie unsichtbar zu sein schien, zog Anna die Aufmerk-samkeit geradezu auf sich.
Nur weil sie anders aussah und andere Interessen hatten, mobbten sie die Schulkinder regelmäßig, indem sie sich über sie lustig machten, sie bei ihren Spielen nicht mitmachen ließen oder sogar ihre Sachen versteckten. Anna hatte in der Schule wirklich nichts zu lachen.
Lee war das nie wirklich aufgefallen, denn vor den großen Ferien hatte er sich in der Schule für den Unterricht interessiert und sich sonst eher mit sich selbst beschäftigt. Zu seiner Ausbildung mit dem Gürbel Tom gehörte allerdings auch, ganz ohne Zauberei, aufmerksamer zu werden und die Menschen um sich herum genauer zu beobachten. Die gemeinsame Zeit mit seinem Gürbel und ihre ersten Zaubererfolge hatten sein Selbstbewusstsein gestärkt.
Als er wieder einmal sah, dass die anderen Kinder sich hinter ihrem Rücken über Anna lustig machten, fasste er sich ein Herz und ging zu ihr. „Hallo, Anna. Ich wollte dich fragen, ob du nicht Lust hast, nach der Schule mit zu meinen Großeltern zu kommen. Ich würde dir gerne meinen Gürbel vorstellen, wenn du möchtest“, schlug er vor. Vielleicht würde sie das auf andere Gedanken bringen … Anna sah ihn zwar verdutzt an, nickte aber und bedankte sich.
So trafen sich die beiden nach der Schule und gingen gemeinsam zum Haus seiner Großeltern, das zu Fuß nicht weit entfernt war. Dort schlief Tom, Lees Gürbel, noch tief und fest. Er hatte eine anstrengende Nacht im Gürbliversum hinter sich...